Sauna
Ihren Ursprung hat die traditionelle Sauna in Finnland. Sie ist dort ein elementarer Bestandteil der Kultur und dient zur Entspannung und Körperreinigung. Deshalb ist sie in jedem Privathaus zu finden und ersetzte früher oft das Badezimmer.
Inzwischen findet man sie fast überall in Europa und Nordamerika. Die meisten öffentliche Saunen grenzen an Schwimmbäder oder Fitnesscenter an. Im Gegensatz zum Dampfbad, das auch schon die alten Römer kannten, ist die Hitze in der Sauna mit einer relativen Luftfeuchtigkeit von 10–30% eher trocken. Die klassischen Saunen sind innen mit Holz von geringer Wärmeleitfähigkeit ausgestattet. Die Rauminnentemperatur wird auf 80°C bis 100°C aufgeheizt, in seltenen Fällen sogar auf 130°C. Durch die Wärmequellen, z.B. Holz- oder Elektroofen, werden Steine erhitzt, über die der sogenannte Aufguss aus verschiedenen ätherischen Ölen ergossen wird. Er sorgt für die geringe Luftfeuchtigkeit im Raum. Ein Saunagang sollte zwischen 8 und 15 Minuten dauern. Danach kühlt man erst die Extremitäten mit einem Kneippschlauch ab, bevor man in ein kaltes Tauchbecken geht. Diese Wechselwirkung kurbelt den Kreislauf an und kann den Blutdruck vorrübergehend stark erhöhen.
Um einen guten Effekt zu erzielen, werden in der Regel drei Saunagänge mit ca. 30 Minuten Ruhezeit dazwischen empfohlen. Diese Zeit benötigt, der Körper, damit er langsam abkühlt. Wer viel schwitzt, soll auch viel trinken? Nein, beim Saunen ist es anders. Vor dem ersten Saunagang sollte man nicht mehr als ein Glas Wasser trinken. Während und zwischen der Saunagänge sogar am besten gar nichts.
So können sich die Zellen besser von Schadstoffen befreien, die sich im Zellwasser befinden, indem sie sie ausspülen. Der Entgiftungsprozess wird optimal unterstützt. Nach dem Saunagang sollte man dafür umso mehr trinken, um die Körperzellen dann wieder mit dem nötigen Wasser zu versorgen. Empfohlen wird mindestens ein Liter Flüssigkeit, am besten ein leicht isotonisches Getränk, sowie stark verdünnte Saftschorlen oder Wasser. Ein leichtes Wasser, wie La Gioia ‑Quelle der Freude eignet sich ideal und kann besonders gut vom Körper aufgenommen werden.
Wichtig: Nicht jeder sollte in die Sauna gehen! Menschen mit Entzündungen, akuten Infektionskrankheiten, Herz-Kreislauf-Krankheiten, Venenthrombosen oder Krampfaderleiden wird im Allgemeinen vom Besuch einer Sauna abgeraten. Sollten Zweifel bestehen, ist es sinnvoll, den Hausarzt um Rat zu fragen.
Kneippen
Kneippen ist der bekannte umgangssprachliche Begriff für Kneipp-Medizin. Benannt nach Sebastian Kneipp (1821−1897), einem deutschen Priester, der seinerzeit an Lungentuberkulose erkrankt war. Diese Krankheit galt damals als unheilbar. Zufällig entdeckte er das Buch „Unterricht von Krafft und Würkung des frischen Wassers in die Leiber der Menschen“ von Johann Siegemund Hahn. Überzeugt von der positiven Wirkung probierte er es an sich selbst aus. Er stieg dreimal wöchentlich in die eiskalte Donau und übergoss sich regelmäßig mit Wasser.
Mit Erfolg! Seine Krankheit war besiegt.
Die Philosophie von Sebastian Kneipp ist heute genauso aktuell wie damals. Sie steht für einen ganzheitlichen Ansatz für gesundes Leben, ruhend auf den fünf Säulen: Wasser, Pflanzen, Bewegung, Ernährung und Balance. Das Kneippen wird auch heute vor allem mit Wasser in Verbindung gebracht. Am bekanntesten ist das „Wassertreten“. Oft sieht man in der Natur neben Wanderwegen sogenannte Kneipp-Fuß-Bäder.
Man kann aber auch einfach in der heimischen Badewanne das „Wassertreten“ ausüben. Dazu füllt man sie mit ca. 17°/18°C warmem Wasser so, dass es bis kurz unter das Knie reicht. Dann steigt man mit dem rechten Fuß zuerst ein, da er am weitesten vom Herzen entfernt ist. Sobald der linke Fuß auch im Wasser ist, beginnt man mit dem sogenannten Storchengang. Dabei sollte man die Fußspitzen immer wieder aus dem Wasser ziehen.
Wenn der Kältereiz zu stark ist oder fünf Minuten vorbei sind, heißt es raus aus dem Wasser, die Beine und Füße nur schnell mit den Händen abgewischt und rein in die Socken. Der Wärmeeffekt stellt sich sofort ein.
Ähnlich funktioniert das Kneippen auch mit den Unterarmen. Auch hier fängt man mit dem rechten an und taucht ihn bis zum Ellenbogen unter Wasser. Abwechselnd rausziehen, auch die Arme nur mit den Händen abstreifen, bevor man dann die Ärmel wieder runterkrämpelt. Diese Kneippbäder haben eine durchblutungssteigernde Wirkung, da sich die Gefäße erst zusammenziehen und dann wieder erweitern. So werden der Stoffwechsel aktiviert, der Kreislauf stabilisiert und das Immunsystem angeregt.
Wechselbäder
Das Wechselbad ähnelt dem klassischen Kneipp-Bad sehr. Wie es der Name schon verrät, wechselt man hier zwischen warmem und kaltem Wasser ab. Für das klassische Fußbad benötigt man zwei Wannen. Die eine füllt man mit 36°-38°C heißem Wasser, die andere mit 12°-20°C kaltem Wasser. Beide Füße werden zuerst für fünf Minuten in das warme Wasser gestellt, dann 15 bis 20 Sekunden in das kalte Becken. Dieser Vorgang sollte zwei- bis dreimal wiederholt werden. Aufgehört wird mit dem kalten Bad.
Genauso funktioniert die Wechseldusche. Hier ist darauf zu achten, dass man langsam von den Extremitäten, Arme und Beine, zur Körpermitte das Wasser verteilt.
Die Anwendung kann nicht nur bei chronisch kalten Füßen wirken, sondern auch gegen Erschöpfung, Müdigkeit und Kopfschmerzen. Außerdem stärkt sie das Immunsystem.
Kneipp- und Wechselbäder sollten nicht bei Entzündungen der Harnblase, Nieren oder des Unterleibs, sowie bei Gefäßerkrankungen und Thrombose angewandt werden. Sollten Zweifel bestehen, ist es besser den Hausarzt um Rat zu fragen.